KOSMOS
Die Bonner Universität mit ihrer zweihundertjährigen Geschichte ist ein Beispiel dafür, wie Objekte des Sammelns und des Forschens, in eigene Museen und Sammlungen eingegangen, die Herausbildung von Fachdisziplinen gefördert haben. Dies geschah im Zuge Humboldt’schen Denkens, nämlich der Idee vom Kosmos als Vernetzungswissenschaft und der These, dass sich „die ganze materielle Welt“ (Alexander von Humboldt 1834) in den Objekten der Sammlungen und Museen widerspiegelt.Im Verbundprojekt zwischen sieben Museen und Sammlungen der Universität Bonn - Ägyptisches Museum, Akademisches Kunstmuseum, Bonner Altamerika-Sammlung, Goldfuß-Museum (Paläontologie), Mineralogisches Museum, Studiensammlung des Instituts für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und eine Schellackplattensammlung1 - und dem Projektpartner Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig (Biodiversitätsinformatik) werden ausgewählte Objekte stellvertretend für diesen Kosmos datenbankgestützt (WissKI) aufgearbeitet und visualisiert. In diesem für drei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Vorhaben werden Objekt-, Wissens- und Wissenschaftsgeschichte verflochten und neu befragt. Mit Blick auf die Zukunft soll methodisch und exemplarisch ein neues Verständnis von Wissen erarbeitet werden, indem Objekte zukünftig wieder verstärkt Platz in Forschung und Lehre finden.
Die Objekte werden dazu bereits während des Projektes experimentell in die universitäre Lehre eingebunden und ihre Vernetzungsgeschichte in einer Abschlussausstellung vorgestellt. Dadurch werden Perspektiven geschaffen, die Alexander von Humboldts Ideal einer Vernetzungswissenschaft wieder nahe kommen und den Objekten in Sammlungen und Museen der Universität ein lokales Alleinstellungsmerkmal einräumen.
Projektleitung: Prof. Dr. Karoline Noack, Projektkoordination: Dr. Daniel Grana-Behrens, beide Institut für Archäologie und Kulturanthropologie, Abteilung für Altamerikanistik