Inv.Nr. 1164

Inventarnummer: 1164
Standort: 67.5
Klassifizierung: statuettes/Statuette, miniatures/Miniatur, figurines/Figurine/Figürchen, deities, religious visual works / Ekeko
Dokumentation: "Glücksgott", "Glückbringer", "Puppe"
Kultur/Datierung: Aymara
Herkunftsort: La Paz
Material: Gips/gypsum
Maße:
Länge / Höhe (cm) 17
Objektgruppe:
Ausstellung / Ausstellung "Objektwelten als Kosmos. Von Alexander von…
Expedition / Expedition Hermann Trimborns 1955 bis 1956 nach Bolivien, Peru,…
Bemerkung: Da der Großteil der Wünsche sich auf materiellen Wohlstand bezieht, wird der Ekeko häufig auch als „dios de la abundancia“ bzw. „prosperidad“ bezeichnet wird, als „Gott des Überflusses, Wohlstands oder Glücks“. Über die Ursprünge des Ekeko besteht Unklarheit. Theorien, die den Ekeko mit dem präinkaischen Gott Tunupa gleichsetzen, gelten nicht mehr als fundiert. Dass die rituelle Praxis der illas oder alasitas insgesamt jedoch auf präinkaische Praktiken zurückgeht, gilt als wahrscheinlich.
Gestaltung / Ikonographie: Puppe aus Gips mit starren Gliedern, ca. 17 cm hoch, dunkel-hautfarben angemalt, das Gesicht hat Schnurrbart und blaue Augen. Sie trägt folgende Miniatur-Gegenstände: auf dem Kopf einen Filzhut (1164a), darunter eine gestrickte Ohrenmütze, um den Hals einen Wollschal; über die beiden ausgestreckten Arme sind gehängt 1 gestreifter Poncho, 1 Wolldecke, eine Matraze, 1 Schleuder, 1 Seil aus Lamawolle, 1 Pickel, 1 Schaufel, 1 Beutel mit Confetti, 1 Staubwedel, 1 Korb, 1 Besen, 1 Beutel buntgefärbter Zuckerwaren, 1 Beutel mit Teigwaren, 3 Cocatschen, 1 Streichholzschachtel, 1 Paket Fideos (Nudeln), 1 Päckchen Cigarillos, 1 grober Sack mit undefinierbarem Inhalt, 1 feiner weißer Sack mit Reis, 1 feiner weißer Sack mit Zucker, 2 Palmblattpackungen mit einer süßem (Honig?) Masse; 1 Paket, 1 buntes Säckchen und ein weißes Säckchen mit undefinierbarem Inhalt, 1 Paar Sandelen, 1 Pfanne, 2 Tongefäße, 1 Balsafloß, 10 winzige Püppchen
Funktion / Nutzung: Die bedeutendste Rolle spielt der Ekeko für die Bewohner_innen der andinen Hochebene Boliviens und Perus während der Feria de Alasitas, die jährlich ab dem 24. Januar stattfindet. Er soll materielle und immaterielle Wünsche erfüllen können – sei es Gesundheit, beruflicher Erfolg oder ein eigenes Haus. In Form von Miniaturen (illas, alasitas) wird käuflich erworben, was von ihm erbeten wird, und die Figur mit oft zahlreichen illas behängt. Damit sie wachsen und dadurch die Wünsche in Erfüllung gehen können, ist die Einhaltung einer bestimmten rituellen Praxis zu ihrer Aktivierung notwendig: Nachdem die illas auf dem Markt gekauft wurden (Geiz und Verhandeln sind hierbei ausdrücklich unerwünscht), führt ein yatiri, ein ritueller Spezialist der Aymara, die ch‘alla durch. Diese beinhaltet die Anrufung von Schutzgeistern, das Besprenkeln der illas mit Alkohol, Blüten und Schafswolle und die Rezitationen von Texten auf Aymara und Spanisch. Außerdem erfolgt die Segnung der illas durch katholische Priester.
Erhaltung: Bemerkung Roswith Hartmann: 1 Pickel, 1 Streichholzschachtel, 2 Tongefäße am 20.6.90 nicht mehr vorhanden
  • Kauf, Erwerb

    Zeitraum: 1955 bis 1956
    Von: La Paz
    Nach: Bonn / Lehr- und Studiensammlung des Seminars für Völkerkunde der Universität Bonn/ BASA-Museum (Bonner Amerikas-Sammlung) / Trimborn, Hermann
    Kommentar: Das Objekt wurde Mitte der 1950er Jahre in La Paz durch Hermann Trimborn auf einem Markt erworben.

  • Ausstellung

    Zeitraum: 7.1964 bis 30.8.1964
    Von: Bonn / Lehr- und Studiensammlung des Seminars für Völkerkunde der Universität Bonn/ BASA-Museum (Bonner Amerikas-Sammlung)
    Nach: Köln/Cologne / Metropolitankapitel Köln
    Kommentar: Vertragsdauer des Leihvertrags. Keine Informationen zur Ausstellung selbst im Archiv des BASA-Museums.

  • Ausstellung

    Zeitraum: 14.11.1984 bis 31.3.1985
    Von: Hamburg / Museum für Völkerkunde Hamburg
    Kommentar: Ausstellung „Was geht uns ihre Armut an? Indianerschicksale im Hochland von Bolivien“

  • Ausstellung

    Zeitraum: 15.9.1985 bis 27.10.1985
    Von: Lübeck / Völkerkunde-Sammlung der Hansestadt Lübeck, im Museum am Dom
    Kommentar: Ausstellung „Was geht uns ihre Armut an? Indianerschicksale im Hochland von Bolivien“

  • Ausstellung

    Zeitraum: 16.2.1986 bis 30.3.1986
    Von: Göttingen / Städtisches Museum Göttingen
    Kommentar: Ausstellung „Was geht uns ihre Armut an? Indianerschicksale im Hochland von Bolivien“

  • Ausstellung

    Zeitraum: 8.1986 bis 9.1986
    Von: Heide / Volkshochschule Heide
    Kommentar: Ausstellung „Was geht uns ihre Armut an? Indianerschicksale im Hochland von Bolivien“

  • Ausstellung

    Zeitraum: 22.9.1986 bis 21.1.1987
    Von: Duisburg / Niederrheinisches Museum der Stadt Duisburg
    Kommentar: Ausstellung „Was geht uns ihre Armut an? Indianerschicksale im Hochland von Bolivien“

  • Ausstellung

    Zeitraum: 7.1987 bis 12.1987
    Von: Hamburg / Museum für Völkerkunde Hamburg
    Nach: Hamburg
    Kommentar: Ausstellung „Was geht uns ihre Armut an? Indianerschicksale im Hochland von Bolivien“

  • Ausstellung

    Zeitraum: 11.1989 bis 6.1990
    Von: Köln/Cologne / Rautenstrauch-Joest-Museum Köln
    Kommentar: Ausstellung „Was geht uns ihre Armut an? Indianerschicksale im Hochland von Bolivien“

  • Ausstellung

    Zeitraum: ab 2.5.2001
    Von: Bonn / Lehr- und Studiensammlung des Seminars für Völkerkunde der Universität Bonn/ BASA-Museum (Bonner Amerikas-Sammlung)
    Kommentar: „z. Zt. Römerstraße 100 Jahre Trimborn“ Zeitrahmen unbekannt, Start vermutlich schon früher als 2001-05-02

  • Leihgabe

    Zeitraum: bis 2002
    Kommentar: „zurück 2002“ unbekannte Aktivität

  • Ausstellung

    Zeitraum: 19.4.2016 bis 9.2017
    Von: Bonn / Bonner Altamerika-Sammlung (BASA)/ BASA-Museum (Bonner Amerikas-Sammlung)
    Kommentar: Ausstellung „Spinnst du? Fäden spinnen – Texte weben – Textilien kommunizieren“ im Baukasten

  • Ausstellung

    Zeitraum: 01.03.2019 bis 31.03.2019
    Von: Bonn / Bonner Altamerika-Sammlung (BASA)/ BASA-Museum (Bonner Amerikas-Sammlung)
    Kommentar: BOM! BASA-Objekt des Monats

  • Ausstellung

    Zeitraum: 14.11.2019 bis 22.03.2020
    Von: Bonn / Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig
    Kommentar: "Objektwelten als Kosmos. Von Alexander von Humboldt zum Netzwerk Bonner Wissenschaftssammlungen"

Weitere Nummern:
X 337 / X-Nummer
UG, S-H 7.6 / Alter Standort
Zugehörige Dokumente: Karteikarte | Inventarbucheintrag | Negativ
Primär
Trimborn, Hermann (1968): Indianer von gestern, heute und morgen. Beobachtungen zum Kulturwandel in den Anden Boliviens. (Kulturgeschichtliche Forschungen 12). Braunschweig: Albert Limbach Verlag.
S. 26-27.
(2016): Spinnst Du? Fäden spinnen – Texte weben – Textilien kommunizieren. Katalog einer Ausstellung von Studierenden im BASA-Baukasten.
Sekundär
Paredes-Candia, Antonio (1982): Las alacitas. Fiesta y feria popular de la ciudad de La Paz. La Paz: Ed. Popular.
Cuentas, E. (1984): El „Eqeqo“ y las „Alacitas“, Manifestaciones de Aculturación Religiosa. Lima.

Verknüpfungen

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