Inv.Nr. 4082
HINWEIS: Die Informationen zum Objekt sind z.T. älteren Karteikarten entnommen und spiegeln daher nicht zwingend den aktuellen Forschungsstand wider.
NOTE: The information on the object is partly taken from older index cards and therefore does not necessarily reflect the current state of research.
NOTA: La información sobre el objeto se ha tomado en parte de fichas más antiguas y, por lo tanto, no refleja necesariamente el estado actual de la investigación.
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Inventarnummer: 4082
Sammlung: Oberem, Udo
Standort: 30.6
Klassifizierung: figurines/Figurine/Figürchen, Figur / Spanisch: Cabeza de figurin con pintura postcoccion
Kultur/Datierung: Bahía
Herkunftsort: Tarqui/Manta-Tarquí/Manta Tarquí
Material: Ton/arcilla/clay
Maße:
Länge / Höhe (cm) 11,9
Breite (cm) 8,2
Wandstärke (cm) 1,6 cm
Bemerkung: Bahia-Kultur (ca. 500 v. Chr. - 500 n. Chr., nach Porras; Typ Bahia II, nach Estrada); Ausstellung 13.11.96: (Zettel an Rückseite der Karte)
Kurzbeschreibung: Büste einer Figurine
Farbe: rot, ockerfarben
Gestaltung / Ikonographie: Es handelt sich bei diesem Stück um ein aus Kopf und dem rechten Arm bestehendes Bruchstück einer bemalten Tonfigurine der Bahía-Kultur. Die ursprüngliche Bemalung (rotes Gesicht und ockerfarbener Kopfputz) ist inzwischen weitgehend abgeblättert; sie wurde nach der üblichen Methode nach dem Brand aufgetragen (Postcoccionbemalung) und ist daher sehr unbeständig. Möglicherweise wurde der Kopf dieser Figurine im Model gefertigt; die Rückseite ist abgeflacht und nicht modelliert, das Stück ist massiv. Die Models zur massenhaften Anfertigung von Keramik waren eine wichtige Neuerung der Bahía-Kultur. Diese Verfahrensweise ist aus früheren Zeiten auf ekuadorianischem Gebiet nicht bekannt. Das dargestellte Gesicht zeichnet sich durch einen abgeflachten Kopf aus, mit dem für diesen Stil typischen, hervorspringenden Augen und Nase. Auch der Mund ist plastisch geformt. Die Kopfdeformation kann, wie aus Schädelfunden der gleichen Epoche zu schließen ist, ein zu dieser Zeit übliches Schönheitsideal sein. Der Schmuck dieser Figurine besteht aus einem Nasenring und dem bei allen Figurinen dieses Typs auftretenden Ohrschmuck. Sie scheint zudem eine Art Kopfputz zu tragen. Die Figurinen von Bahía sind nicht in realistischer Weise gefertigt; der Kopf ist in der Regel sehr dominant, Arme und Beine dagegen eher rudimentär und oftmals in konischer Form vorhanden. Dennoch geben sie sicherlich ein Bild von dem in dieser Kultur üblichen Schmuck, zumal auch Nasenringe oder Ohrpflöcke aus Keramik (vgl. Nr. 24), Gold und seltener aus Kupfer bekannt sind. Die Verwendung des Schmucks - ob er bestimmten Schichten vorbehalten war oder ob er nur zu besonderen Gelegenheiten angelegt wurde - lässt sich aus dem zur Verfügung stehenden Material nicht eindeutig erschließen. Die in den Figurinen des Typs Bahía (nach Estrada) dargestellten Personen sind in den meisten Fällen als weiblich zu identifizieren, doch lässt sich nicht ausschließen, dass der gleiche Schmuck auch von Männern getragen wurde. Aufschluss über die Aussagekraft der Figurinen könnte auch das Wissen von ihrer Bedeutung innerhalb der Kultur geben. Auch wenn ihr genauer Zweck wahrscheinlich niemals bekannt wird, so kann man doch mit einiger Sicherheit ausschließen, dass die Figurinen irgendeinen alltäglichen Nutzen hatten, denn die erst nach dem Brand aufgetragene Bemalung, die auch bei anderen Keramiken dieser Kultur Verwendung findet, ist sehr unbeständig und hätte, einem regelmäßigen Gebrauch ausgesetzt, nicht sehr lange gehalten. Es wird also vermutet, dass die Figurinen z.B. als Idol dienten oder einen nicht genauer zu definierenden zeremoniellen Zweck erfüllten. Hierfür spricht auch ein großes Vorkommen von Figurinen eines früheren Stils auf der Isla de la Plata, vor der Küste Ekuadors. Neben diesen Figurinen aus der Bahía-Kultur finden sich dort keine Spuren von menschlicher Besiedlung, weder Reste von Wohnungen noch Gebrauchskeramiken. Es scheint also, dass die Figurinen zu einem bestimmten Zweck herübergebracht wurden, etwa im Rahmen bestimmter zeremonieller Handlungen. In der Phase Bahía II allerdings scheinen die Besuche auf der Insel ein Ende gehabt zu haben, zumindest wurden keine Figurinen dieses Typs gefunden
Herstellung: Modelfertigung (?)
Funktion / Nutzung: Funktion: Kultgegenstand
Erhaltung: Farbe stark abgesplittert, Rumpfpartie abwärts und linker Arm fehlen
-
Von: Ekuador/EcuadorNach: Bonn / Lehr- und Studiensammlung des Seminars für Völkerkunde der Universität Bonn/ BASA-Museum (Bonner Amerikas-Sammlung) / Oberem, Udo
Weitere Nummern:
Ob 157
/ Alte Inventarnummer
03
/ Alte Schlüsselnummer
X 435
/ X-Nummer
S 20a
/ Alter Standort
Zugehörige Dokumente: Karteikarte | Inventarbucheintrag | Negativ
Sekundär
Estrada, Emilio (1962): Archeología de Manabí Central. (Publicación del Museo Víctor Emilio Estrada 7). Guayaquil: Museo Víctor Emilio Estrada.
Estrada, Emilio (1957): Prehistoria de Manabí. (Publicación del Museo Víctor Emilio Estrada 4). Guayaquil: Museo Víctor Emilio Estrada.
Garcés Porras, Pedro Ignacio (1987): Nuestro ayer. Manual de Arqueología Ecuatoriana. Quito: Centro de Investigaciones Arqueológicas.
Verknüpfungen
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