Inv.Nr. 769

Inventarnummer: 769
Standort: 67.5
Klassifizierung: Figur / "Hahn, Bronzeplastik"
Material: Metall/Metal
Maße:
Länge / Höhe (cm) 12
Breite (cm) 11
Objektgruppe:
Ausstellung / Ausstellung "Objektwelten als Kosmos. Von Alexander von…
Sammlung / „Benin-Bronzen“ im BASA-Museum, Objekte aus unterschiedlichen…
Bemerkung: vermutlich Messing
Gestaltung / Ikonographie: Plastik in Form eines stehenden Hahns
Funktion / Nutzung: Nach seinem Eingang in die Sammlung wurde für den „Bronzehahn“ eine Karteikarte angelegt, auf der als ursprüngliche Funktion „Schmuckaufsatz auf den Giebeltürmchen des Königspalastes in Benin“ angegeben wurde. Diese Vermutung hat sich als falsch erwiesen und kann möglicherweise auf einen vorschnell gezogenen Vergleich zu den in Europa verbreiteten „Dachhähnen“ zurückgeführt werden. Wahrscheinlicher ist hingegen, dass er als Altaraufsatz eines Ahnen-Altars zu Ehren der Königinmutter (Iyoba) diente. Der Hahn galt als machtvolles Symbol der Iyoba und stand gleichzeitig für die auf dem Altar geopferten Tiere, zu denen auch Geflügel zählte.
  • Kauf

    Zeitraum: ab 1957
    Von: London
    Nach: Bonn / Lehr- und Studiensammlung des Seminars für Völkerkunde der Universität Bonn/ BASA-Museum (Bonner Amerikas-Sammlung) / Micha, Franz Josef
    Kommentar: Das Königreich von Benin, das sich über das Gebiet des heutigen Bundesstaats Edo im südwestlichen Nigeria erstreckte, geriet 1897 unter britische Kolonialherrschaft. Im Zuge einer Strafexpedition wurde der Palast des Königs (Oba) gewaltvoll geplündert. In der Folge fanden unzählige Kunstwerke ihren Weg auf den europäischen Kunstmarkt und von dort auch in viele Museen – darunter die berühmten „Beninbronzen“, zu denen wertvolle Kunstwerke u.a. aus Messing und Elfenbein zählen.
    Ob auch der Hahn so nach Bonn gelangte, ist ungewiss. Dokumentiert ist: 1957 erwarb Franz Josef Micha, Mitarbeiter des damaligen Seminars für Völkerkunde, im Auftrag von Hermann Trimborn das Objekt von einem Antiquitätenhändler oder ein Auktionshaus in London, dessen Name als „Thomas“ vermerkt ist. Zusammen mit einem zweiten aus Messing gegossenen Vogel aus Benin (770) kaufte Micha insgesamt knapp 100 Objekte unterschiedlicher Herkunft für die im Aufbau befindliche Lehr- und Studiensammlung aus „Sondermitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (zur Beschaffung von Forschungsmaterial)“, insges. 1000 DM. Micha wurde von Trimborn vom 15.-31. 1957 August nach London geschickt, um "zu Studienzwecken" gezielt verschiedenste Ethnographica anzukaufen. Die Dokumente im Archiv des BASA-Museums, die die Ankäufe belegen, wurden am 10. August, also kurz vor Michas Reiseantritt, u.a. "zur Vorlage bei der Zollbehörde" ausgestellt.

  • Ausstellung

    Zeitraum: 01.04.2019 bis 30.04.2020
    Von: Bonn / Bonner Altamerika-Sammlung (BASA)/ BASA-Museum (Bonner Amerikas-Sammlung)
    Kommentar: BOM! BASA-Objekt des Monats

  • Ausstellung

    Zeitraum: 14.11.2019 bis 22.03.2020
    Von: Bonn / Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig
    Kommentar: "Objektwelten als Kosmos. Von Alexander von Humboldt zum Netzwerk Bonner Wissenschaftssammlungen"

Verknüpfungen

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